Torre Glories
Torre Glorias
Turm Glories
Torre AgBar heißt jetzt Torre Glories:
In einer großen Stadt wie Barcelona gibt es immer jede Menge zu tun und viele Firmen sind mit den Arbeiten betraut. Sie alle haben sich zusammengeschlossen zu einer Art vereinigter Stadtwerke.
Dafür wurde ursprünglich von den Wasserwerken und der Stadt Barcelona extra eine Holding gegründet. Wasser = AGUA und BARCELONA und schon stand der Firmenname AGBAR fest. Mittlerweile gehören über 200 Firmen dieser Holding an.
Da die Fa. AGBAR auch der Bauherr des Gebäudes war, wurde dieser Bürokomplex auch nach ihr benannt. Die Hauptverwaltung der Holding befindet sich ebenfalls in einer der 30 Etagen des Turmes. Da ich Gäste im nebenan liegenden Hotel Silken Diagonal besucht habe, konnte ich einmal einen Blick ins Innere des Torre Agbar werfen. Der Turm war damals noch nicht für's Publikum geöffnet und so konnte man sich zumindest in der Eingangshalle einmal etwas umsehen.
Man fand in der Lobby eine kleine Ausstellung, die etwas über die Geschichte von Barcelonas Wasseraufbereitung zeigte. Man konnte von dort aus auch ins Untergeschoss blicken und es sah so aus, als würde man in ein riesiges Wasserbecken sehen. Ich hörte auch das Wasser rauschen und es "fühlte" sich wirklich so an, als stünde das ganze Gebäude in einem See. Auch das äußere Drumherum kam einem Wassergraben gleich und so sah es aus, als stünde der Turm im Wasser. Später erfuhr ich, dass genau das gewollt war und der Turm als Wasserfontäne in einem See dargestellt werden sollte. Da hat sich das Wasserwerk aber mal so richtig durchgesetzt!
Mittlerweile gibt es eine wunderbare Ausstellung (für Auge und Gehör), in der es nicht nur um Wasser geht. Hier wird Barcelona von vielen unbekannten Seiten beleuchtet. Auch das ist im Eintrittspreis enthalten.
Fasziniert hat mich aber zunächst die Außenhaut des Gebäudes.
Die 16.000 m² große Fassade besteht fast nur aus Glas und Aluminium. Zusätzlich gibt es 4.400 Fenster, von denen 4.349 geöffnet werden können. 52.744 Glaslamellen mit einer Größe von 120 × 30 cm. die wiederum in verschiedenen Winkeln ausgerichtet wurden, sind ebenfalls angebracht. Insgesamt gibt es 16 verschiedene Positionen die bei jeder Einstellung das Tages- und Sonnenlicht unterschiedlich reflektieren.
Davon hatte Antoni Gaudí (1852 - 1926) immer geträumt. Er hat schon damals nach einem System oder Material gesucht, das ein Gebäude je nach Sonneneinstrahlung in unterschiedliche Farben hüllt. Der französische Architekt Jean Nouvel ist ein Verehrer Gaudí's. Er entwarf dieses Bauwerk und erbaute es auch zur Huldigung von Antoni Gaudí. Mit der selbstständigen Farb Auswechslung der Außenhaut ist ihm das zu 100 % gelungen.
Für sein Meisterwerk erhielt Jean Nouvel am 17. November 2006 den Internationalen Hochhauspreis, der mit 50.000,- € dotiert ist. Meinen Glückwunsch dazu, denn ich denke, er hat ihn verdient... und Antoni Gaudí hat ihm, auf Wolke 7 sitzend, bestimmt dafür Applaus gespendet...
Der Aufzug im Innern des Turmes
Wenn du nun das sehr interessante Gebäude von aussen begutachtet hast, geht es zunächst in das Untergeschoss, wo du sehenswerte Informationen über Barcelona erhältst. Mit dem Aufzug geht es dann in Sekundenschnelle hinauf in den 30 Stock und zur Aussichtsplattform. Hier erübrigt sich eigentlich jeder weitere Kommentar, denn hier spricht der sensationelle Aus- und Überblick auf Barcelona eindeutig für sich.
Die Aussichtsplattform im 30sten Stockwerk
Von den Hafenanlagen am Meer bis hinauf zum Vergnügungspark auf dem Tibidabo kannst du Barcelona betrachten. Von keinem anderen Platz aus sieht man auf einen Blick, wieviele Grünflächen es in der katalanischen Hauptstadt doch gibt. Dieser Blick kann wohl nur getoppt werden, wenn der "Jesus-Turm" der Sagrada Familia einmal fertiggestellt sein wird. Das soll, wenn alles klappt, allerdings erst 2026 der Fall sein. Solange sollte ein Besuch des Torre Glories zum Pflichtteil eines jeden Barcelona-Besuches gehören
Der 144 Meter hohe Torre Glories ist im Moment das höchste Bauwerk in Barcelona. Er wird es nur noch so lange sein, bis Antoni Gaudí's Sagrada Familia fertig gestellt sein wird. Ihr Mittelturm befindet sich noch im Bau und wird dann mit 170 Metern das höchste Bauwerk Barcelonas sein.
Beleuchtung und Öffnungszeiten:
An den Wochenenden wird der Torre Glories, nach Einbruch der Dunkelheit, elektrisch beleuchtet und das ist ein Spektakel für sich. Computergesteuert werden immer wieder tausende von Lamellen mit unterschiedlichen Farben beleuchtet und das ist gerade dann ein faszinierendes Schauspiel, wenn man den Turm aus einer gewissen Entfernung sieht.
Die Öffnungszeiten:Winterzeit 1. November - 31. März:
Täglich: von 10:00 bis 19:00 Uhr
Sommerzeit 1. April - 31. Oktober:
Täglich: von 10:00 bis 21:00 Uhr
Geschlossen ist der Torre Glories am 25. Dezember und am 1. Januar
am 24. und 31. Dezember ist er geöffnet von 10:00 bis 15:00 Uhr
Die Beleuchtungszeiten sind:
Winterzeit:
Mo. bis Do.: von 19:00 bis 21:00 Uhr
Fr., Sa. und So.: von 20:00 bis 23:00 Uhr
Sommerzeit:
Mo. bis Do. : von 21:00 bis 23:00 Uhr
Fr., Sa. und So.: von 21:00 bis 24:00 Uhr
Der Torre Glories gleicht dem von Norman Foster in London erbauten "30 St Mary Axe". Dem gaben die Londoner den Spitznamen "The Gherkin" (die Gurke)....
Hier waren die Barcelonesen weniger zimperlich und nannten ihren Torre Agbar einfach und von Anfang an "La Poya" (der Penis)...
Tschschuldigung... aber so ist es und so gehört es dann auch, wahrheitsgetreu, hierher und vielleicht wird der Spitzname, nun, beim Torre Glories geändert ;-)
Lageplan und die Wegbeschreibung.
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